Teilzeit-Krankschreibung geht nicht in allen Fällen

Krankenkassen entscheiden im Einzelfall

Experten kritisieren fehlende bundeseinheitliche Regelung

Teilweise krank, aber nicht komplett arbeitsunfähig? Für viele Arbeitnehmer ist das ein schwieriges Thema. Dürfen sie trotz Krankheit einige Stunden am Tag arbeiten? Und zahlt die Krankenkasse dann auch Krankengeld? Die Antwort ist nicht eindeutig, denn es gibt dazu keine bundeseinheitliche Regelung.

Das Bundessozialgericht (BSG) hat im Jahr 2017 entschieden, dass eine teilweise Krankschreibung grundsätzlich möglich ist. Allerdings muss der behandelnde Arzt genau begründen, warum der Patient nur teilweise arbeitsunfähig ist und welche Tätigkeiten er noch ausführen kann.

Auch die Krankenkassen müssen die Möglichkeit einer Teilzeitarbeitsunfähigkeit prüfen. Sie können eine volle Krankschreibung ablehnen, wenn aus ihrer Sicht eine Teilkrankschreibung möglich ist.

In der Praxis wird die Teilkrankschreibung jedoch nicht immer gewährt. Viele Krankenkassen lehnen sie ab, weil sie befürchten, dass der Patient dann doch mehr arbeitet, als ihm gut tut.

Experten kritisieren, dass es keine einheitlichen Regeln für die Teilkrankschreibung gibt. Sie fordern eine bundeseinheitliche Regelung, die klärt, in welchen Fällen eine Teilkrankschreibung möglich ist und wann nicht.