Riefenstahl im Fontane Kino
Von wegen Nazi-Propaganda
Am Montag, dem 23. November öffnete das Fontane Kino um 17.30h seine Tore für einen ganz besonderen Kinoabend: Gezeigt wurde der Film „Olympia“ von Leni Riefenstahl. Der Film, der im Jahre 1938 Premiere feierte, gilt als Meisterwerk der Filmkunst und ist bis heute umstritten.
Für die einen ist „Olympia“ ein Meisterwerk der Filmkunst, für die anderen ein Propagandafilm für das nationalsozialistische Regime. Doch wie auch immer man es betrachtet, „Olympia“ ist ein Film, der sich mit seiner Ästhetik, seiner packenden Dramaturgie und seiner politischen Botschaft auch heute noch großer Beliebtheit erfreut.
Im Vorfeld der Vorführung im Fontane Kino hatte es Diskussionen gegeben, ob man einen Film wie „Olympia“ überhaupt noch zeigen soll. Die einen argumentierten, dass der Film ein Zeugnis der NS-Zeit sei und man ihn deshalb unbedingt zeigen müsse, die anderen meinten, dass man ihn nicht zeigen dürfe, weil er eben ein Propagandafilm sei. Letztlich entschloss sich das Kino dazu, den Film doch zu zeigen, allerdings mit einer Einführung und einem anschließenden Gespräch mit Experten.
Ein Film von großer ästhetischer Qualität
„Olympia“ ist ein Film von großer ästhetischer Qualität. Die Aufnahmen sind brillant, die Montage ist perfekt und die Musik ist exzellent. Der Film ist ein Fest für die Sinne und zeigt die Schönheit des Sports und die Kraft des menschlichen Körpers. Doch „Olympia“ ist nicht nur ein ästhetischer Genuss, er ist auch ein Dokument der Zeitgeschichte.
Der Film wurde im Auftrag des Reichsministeriums für Volksaufklärung und Propaganda gedreht und sollte das nationalsozialistische Regime in einem positiven Licht darstellen. Riefenstahl zeigt die Olympischen Spiele als ein Ereignis, das die Überlegenheit des deutschen Volkes und die Größe des Dritten Reiches unter Beweis stellt.
Doch „Olympia“ ist nicht einfach nur ein Propagandafilm. Riefenstahl zeigt auch die Schattenseiten des Regimes. Sie zeigt die Verfolgung der Juden und die Unterdrückung der politischen Opposition. „Olympia“ ist ein komplexer Film, der sowohl die Größe als auch die Grausamkeit des nationalsozialistischen Regimes zeigt.