Der lange Abschied von der alten Iranpolitik: Teheran hat Berlin keine Wahl gelassen
Berlin ringt mit den geopolitischen Folgen des iranischen Drohnenangriffs auf Saudi-Arabien
Der Angriff auf die saudi-arabische Ölraffinerie Abqaiq durch iranische Drohnen hat die alte deutsche Iranpolitik in Trümmern liegen lassen. Für Berlin ist es nun an der Zeit, sich den geopolitischen Realitäten im Nahen Osten zu stellen.
Die alte deutsche Iranpolitik war auf Dialog und wirtschaftliche Zusammenarbeit ausgerichtet. Sie basierte auf der Annahme, dass der Iran ein wichtiger Akteur in der Region sei und dass Engagement der beste Weg sei, Teheran in die internationale Gemeinschaft einzubinden.
Saudi-Arabien erzwingt eine Kurskorrektur
Der Drohnenangriff auf Abqaiq hat diese Politik jedoch obsolet gemacht. Der Angriff zeigte, dass der Iran bereit ist, Gewalt anzuwenden, um seine Ziele zu erreichen, und dass er eine ernsthafte Bedrohung für die Stabilität der Region darstellt.
Für Berlin bedeutet dies, dass es seine Iranpolitik neu ausrichten muss. Diese Neuausrichtung dürfte eine stärkere Betonung der Abschreckung und eine Bereitschaft zur Zusammenarbeit mit den Vereinigten Staaten und anderen Verbündeten beinhalten.
Drei wesentliche Annahmen der bisherigen deutschen Iranpolitik
- Der Iran ist ein wichtiger Akteur in der Region.
- Engagement ist der beste Weg, Teheran in die internationale Gemeinschaft einzubinden.
- Der Iran respektiert die territoriale Integrität seiner Nachbarn.
Der Drohnenangriff auf Abqaiq hat gezeigt, dass alle drei dieser Annahmen falsch sind. Der Iran ist nicht bereit, sich in die internationale Gemeinschaft einzugliedern, er respektiert nicht die territoriale Integrität seiner Nachbarn, und Dialog allein wird ihn nicht davon abhalten, Gewalt anzuwenden.
Die neue deutsche Iranpolitik
Die neue deutsche Iranpolitik muss auf folgenden Grundsätzen basieren:
- Abschreckung: Deutschland muss in der Lage sein, den Iran von Aggression abzuschrecken.
- Zusammenarbeit: Deutschland muss mit den Vereinigten Staaten und anderen Verbündeten zusammenarbeiten, um den Iran unter Druck zu setzen.
- Dialog: Deutschland muss weiterhin mit dem Iran im Dialog bleiben, aber dieser Dialog muss auf Realismus und nicht auf Illusionen beruhen.
Nur wenn Deutschland diese Grundsätze befolgt, kann es seine Interessen im Nahen Osten schützen.
Schlussfolgerung
Der Drohnenangriff auf Abqaiq hat für Deutschland einen langen Abschied von der alten Iranpolitik eingeläutet. Berlin muss sich nun den geopolitischen Realitäten stellen und eine neue Politik entwickeln, die auf Abschreckung, Zusammenarbeit und Dialog basiert.