Bundesregierung schließt Iran-Konsulate nach Hinrichtung von Jamshid Sharmahd
Deutschland reagiert auf die Hinrichtung des Deutsch-Iraners Jamshid Sharmahd mit der Schließung der iranischen Konsulate in Hamburg und München.
Die deutschen Behörden haben am Montag die sofortige Schließung der iranischen Konsulate in Hamburg und München angeordnet. Diese Maßnahme erfolgt als Reaktion auf die Hinrichtung des Deutsch-Iraners Jamshid Sharmahd durch das iranische Regime am Samstag.
Sharmahd war im Jahr 2020 im Iran festgenommen und wegen "Korruption auf Erden" zum Tode verurteilt worden. Die deutsche Regierung hatte sich wiederholt für seine Freilassung eingesetzt und seine Hinrichtung scharf verurteilt.
Die Schließung der iranischen Konsulate ist ein deutliches Zeichen der Missbilligung durch die deutsche Regierung gegenüber dem iranischen Regime.
Außenministerin Annalena Baerbock erklärte, die Hinrichtung Sharmahds sei "ein Akt der Barbarei". Die Schließung der Konsulate sei "eine notwendige Reaktion auf das brutale Vorgehen des iranischen Regimes gegen seine eigenen Bürger".
Die deutsche Regierung hat außerdem angekündigt, weitere Maßnahmen gegen das iranische Regime zu ergreifen, darunter die Ausweisung iranischer Diplomaten aus Deutschland. Die Bundesregierung arbeitet auch mit ihren internationalen Partnern zusammen, um eine gemeinsame Reaktion auf die Hinrichtung Sharmahds zu koordinieren.
Die Schließung der iranischen Konsulate ist ein weiterer Schritt in der zunehmenden diplomatischen Krise zwischen Deutschland und dem Iran.
In den letzten Monaten haben beide Länder ihre Botschafter gegenseitig ausgewiesen und die diplomatischen Beziehungen auf ein Minimum reduziert. Die Spannungen zwischen den beiden Ländern dürften angesichts der fortgesetzten Menschenrechtsverletzungen im Iran und der Unterstützung des iranischen Regimes für Russland im Ukraine-Krieg weiter zunehmen.
Die Hinrichtung Sharmahds hat auch in Deutschland zu weit verbreiteten Protesten geführt. Am Sonntag versammelten sich Tausende Menschen in mehreren deutschen Städten, um gegen die Hinrichtung zu protestieren und die Freilassung weiterer im Iran inhaftierter politischer Gefangener zu fordern.